Das Leben ist voller unangenehmer Momente. An der Ampel warten. Zahnweh. Niemand mag so etwas. Leider wird selbst der westliche, moderne Industriemensch von Phänomenen der nervigen Art gepiesackt. Bis heute.
Es hilft da nur eines. Ablenken. Großen und kleine Menschen greifen bei solch unangenehmen Lebensphasen zu einem bunt schillernden, durch den Wisch bewegten Refugium: Ihrem Smartphone. Es macht jede Langeweile vergessen und auch so manches Zipperlein in der Gefühls – und Außenwelt.
Das ist okay so. Das Handy ist als der Schnuller für Erwachsene. Manche tragen ihn sogar wie den Kinderschnuller um den Hals.
Aber auch die Kleinsten werden gern durch’s Handy ruhig gestellt, sobald eine gewisse Belastungsgrenze der Nerven überschritten ist. Diese Kinder haben heute kaum noch Raum in der realen Welt. Gemäß dem Kindertagesstätteförderungsgesetz (KitaFöG § 12 (3)) stehen den jungen Erdbürgern drei Quadratmeter Fläche zu. Zum Toben, Essen und Schlafen. Da haben die Ketchupsorten bei REWE mehr Platz als die Kita! Kinder nerven ganz schrecklich, wenn sie ihren Bewegungsdrang nicht befriedigen können und entnervte Pädagog_innen sollen solch einem gequälten Wesen schon ihr Smartphone gereicht haben, damit es sich in die digitale Welt flüchten kann. Und es endlich ruhig ist.
Schade, dass die analoge Welt oft so hässlich geworden ist. Wir sollten uns lieber in die Zauberkraft der Natur flüchten und unser analoges Leben verbessern.

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