Definiere „normal“.

Wenn das Wort „normal“ auf das menschliche Verhalten angewendet wird, hat es zwei Bedeutungen. Nämlich die Beschreibung des Ist-Wertes und die des Soll-Wertes.

Das, was alle anderen machen, ist normal. Nach dem Abi ein Studium zu beginnen, ist normal. Dann die Arbeit. Dann Kinder. Eine ganz normale Biografie!

Man soll aber auch so sein. Diese Masse an gleichartigen Verhaltensweise hat einen Herrschaftsanspruch. Masse eben. Abweichler in Stil und Auftreten begegnet dem erhobenen Zeigefingen: „Du bist nicht normal. Was sollen die Nachbarn denken?“

Manchmal muss auch gar nichts gesagt werden und die Normalitätsforderung steckt in den Blicken. Man muss einer Mode entsprechen. Als Frau Make Up tragen.

Witziger Weise kann es in einer Gesellschaft verschiedene Gruppen geben, die jeweils ihr „normal“ haben. Man stelle sich vor, bei den Punks tritt einer mit Fliege und gepflegten Nägeln auf oder so. Ihr „normal“ – auch wenn es sich als Opposition zur gängigen Gesellschaftsnorm versteht – hat die Funktion einer Grenze: Man ist ein Teil davon oder nicht.

Deshalb bin ich dafür, dass kein Mensch zum Sklave der „Normalität“ wird, sondern überlegt, was denn normal werden sollte. Egal, was andere denken.

Erwartungen.

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