Früher war alles besser. Nein – aber manches schon. Ich will altmodische anmutende Werte quasi upcyclen und sie in ihrer modernen Relevanz erglänzen lassen. Heute: Geduld.
Geduld ist ein Helfer am absoluten Tiefpunkt. In der ganzen Schwärze des Seins harrt man aus – diese Kraft ist bei Leibe nicht selbstverständlich. Man gräbt sich ein Loch, bis der Schicksalsschläge über einen hinweggefegt haben.
Aber die Geduld ist auch öko. Unser Handy ist unser Tor zu den unendlichen Möglichkeiten des freien Marktes. All unsere Bedürfnisse würden sich mit ein paar Klicks – oder für die ganz Faulen unter uns per Sprachbefehl – adhoc befriedigen lassen. Dekadenz wie im alten Rom.
Nein, ich korrigiere. Man kann sich bei Amazon & co kein Glück kaufen – nicht einmal eine Dose Mitleid. Man kann so nämlich die tiefe Befriedigung nicht spüren, die man beim Selbstmachen (DIY) haben kann. Das Produkt dessen hat einen persönlichen Wert – nicht nur einen materiellen.
Es lohnt sich, das eigene Konsumverhalten gezielt zu entschleunigen. Dazu braucht man jene Geduld. Mittels Geduld kommt man im Jetzt an und nimmt dieses detailreicher wahr. Das Essen schmeckt besser, wenn selbstgekocht.
Geduld lohnt sich, denn es handelt sich dabei um ein Investment in Lebensqualität.
